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Dezember

Worum geht es?

Marode oder nichtexistierende Fahrradwege, die Wahl zwischen eingeschweißter Bio-Gurke oder unverpacktem Import aus Chile, Ölheizung im Mietshaus. In den letzten elf Monaten bist du wahrscheinlich auf einige Hindernisse dieser Art gestoßen.

Diese Hindernisse zeigen ein wichtiges Problem auf: Mit den falschen Rahmenbedingungen ist ein wirklich nachhaltiges und umweltbewusstes Leben nur schwer möglich. Solange die ökologisch beste Möglichkeit regelmäßig deutlich mehr Aufwand, Zeit oder Geld verlangt, bleibt diese Lebensweise großen Teilen der Bevölkerung versperrt.

Eine Änderung dieser Rahmenbedingungen bedeutet in den meisten Fällen aber eine Umverteilung von öffentlichen Ressourcen: Mehr Platz für Fahrradwege, weniger für Autos. Mehr Subventionen für erneuerbare Energie, weniger für fossile. Mehr Aufmerksamkeit für die Umwelt, weniger für die Börse. Du kannst dir denken, dass einige Wirtschaftszweige viel investieren, um solchen Änderungen entgegenzuwirken.

Daher müssen wir uns alle gemeinsam für wegweisende politische Entscheidungen einsetzen. Wir müssen Gesetze einfordern, die nachhaltiges, umweltbewusstes Verhalten zum Standard machen. Und wir müssen eine Politik einfordern, die das Wohl der jetzigen und zukünftigen Generationen vor den Profit einzelner Akteure stellt.

Was bringt es?

In 2020 hatten 48 % der 45,2 Mio. Berufstätigen einen Arbeitsweg von weniger als 10 km. Mit dem Fahrrad oder zu Fuß waren hingegen nur 16,5 % unterwegs.1,2

In Kopenhagen hingegen fahren dank phantastischer Fahrradinfrastruktur bereits über 60 % der AnwohnerInnen mit dem Rad zu Schule, Ausbildung oder Arbeit! Und die meisten anderen Strecken auch. Die richtigen Rahmenbedingungen ermöglichen es.3

Infos und Tipps

  • Werde politisch. Das kann viele Gestalten annehmen, z. B. klassische Parteiarbeit, das Engagement in einer gemeinnützigen Organisation oder die aktive Teilnahme an Bürgerbeteiligungen und das Ansprechen von Missständen.
  • Wähle Parteien, die nicht nur Klimaschutz versprechen, sondern auch so handeln. Unter deinwal.de oder abgeordnetenwatch.de kannst du z. B. nachschauen, wie die verschiedenen Parteien in den letzten Jahren tatsächlich im Bundestag abgestimmt haben.
  • Vernetze dich vor Ort mit Gleichgesinnten. Gemeinsam erreichen wir mehr und haben mehr Spaß! In jedem Ort finden sich meist „Fridays for Future“- und „Parents for Future“-Gruppen, Ortsgruppen von BUND, Greenpeace oder NABU, und noch viele andere. Falls du im Jülicher Land wohnst, bist du herzlich eingeladen, bei uns mitzumachen!

Quellen

1 https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Arbeitsmarkt/Erwerbstaetigkeit/Tabellen/pendler1.html?nn=250572
2 https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Arbeitsmarkt/Erwerbstaetigkeit/_inhalt.html
3 https://www.ndr.de/themenwoche/stadtlandwandel/Rostock-und-Kopenhagen-Ungleiche-Radschwestern-,fahrradstadt126.html